Der Mikroplastik Kreislauf und 6 Alternativen, um Mikroplastik zu vermeiden
Inhaltsverzeichnis
- 1. Der Mikroplastik Kreislauf
- 2. Mikroplastik im Meer
- 3. Wie lange dauert es bis Plastik zerfällt?
- 4. 6 Alternativen um Mikroplastik zu vermeiden
1. Der Mikroplastik Kreislauf
Die winzigen Plastikteile, die klein genug sind, um von Meereslebewesen aufgenommen zu werden, gelangen in die Nahrungskette, wenn Fische und andere Meeresbewohner diese fressen.
Doch wie kann dies überhaupt passieren? Der Kreislauf beginnt, wenn Menschen Produkte wie Kosmetika, Kleidung oder größere Plastikartikel wie Flaschen oder Tüten verwenden, die Mikroplastik enthalten oder zurücklassen. Durch den Gebrauch dieser Produkte gelangt Mikroplastik in die Abwässer und wird in Folge ins Meer gespült.
Mikroplastik DefinitionAls Mikroplastik bezeichnet man kleine Kunststoffteilchen mit einem Durchmesser unter 5 mm (5000 Mikrometer), nach der Definition der National Oceanic and Atmospheric Administration von 2008. Es gibt noch kleinere Kunststoffpartikel, in der Größe von 1 bis zu maximal 1000 nm. Das sind die so genannten Nanoplastiks. Generell gibt es drei Haupttypen von Mikroplastik: Fasern (aus Kleidung), Fragmente (aus größeren Teilen wie Flaschen) und Kügelchen (aus Körperpflegeprodukten). |
2. Mikroplastik im Meer
Die Jahresproduktion von Kunststoffen hat sich in den letzten Jahrzehnten vervielfacht. Im Jahr 1950 erreichte die Produktion von Kunststoffen fast 2 Millionen Tonnen und im Jahr 2020 waren es 367 Millionen Tonnen (Verlinkung Statista). Der Grund dafür ist, dass viele Plastikprodukte nur ein sehr kurzes Leben haben. Etwa 79 % landen auf Mülldeponien und in der Umwelt.
Plastikproduktion weltweit1950: 2 Millionen Tonnen |
Ein großer Teil dieser Kunststoffe, die in die Umwelt gelangen, landen im Meer. Durch Sonne, Wasser, Mikroorganismen oder Wind werden diese Kunststoffe zu winzigen Partikeln. Diese Partikel werden von Meerestieren fälschlicherweise für Nahrung gehalten und von einer großen Vielfalt von Meerestieren, von Plastiden bis zu Walen, aufgenommen. Auch größere Kunststoffteile können die Tiere schädigen oder sogar töten, wenn sie sich in Plastik verheddern oder diese Kunststoffteile verschlucken.
3. Wie lange dauert es, bis Plastik zerfällt?
Konventionelle Kunststoffe sind nicht biologisch abbaubar, d. h. sie dienen nicht als Nahrung für Lebewesen. Kunststoff wird lediglich photochemisch abgebaut, er zerfällt unter der Einwirkung der Sonne in kleinere Teilchen, ohne seine chemische Zusammensetzung zu verändern.
Obwohl große Kunststoffteile in kleinere Teile zerfallen, verschwinden sie nicht. Deshalb sagt man, dass alle Kunststoffe, die jemals in der Geschichte der Erde hergestellt wurden, noch auf der Erde sind!
“Plastic should be a high value material... [It] should be in products that last a long time, and at the end of the life, you recycle it. To take oil or natural gas that took millions of years to produce and then to make a disposable product that last minutes or seconds, and then to just discard it--I think that's not a good way of using this resource. (Robert Haley)”
Zum Beispiel benötigt eine Plastiktüte bis zu 200 Jahre und eine Plastikflasche bis zu 5000 Jahre, um zu verrotten. Wie lange verwenden Sie sie?
Finden Sie eine Verrottungstabelle vom österr. Alpenverein unter folgendem Link. |
4. 6 Alternativen, um Mikroplastik zu vermeiden
“Manufacturers have long chosen plastic for their products on the basis of price and functionality. But creating a more sustainable relationship with plastics will require a new dexterity on our part. It will require us to think about the entire life cycle of the products we create and use.”
― Susan Freinkel, Plastic: A Toxic Love Story
Obwohl man als Einzelner Mikroplastik nicht komplett verhindern kann, kann man persönlich Maßnahmen gegen Mikroplastik setzen und aktiv Mikroplastik vermeiden.
Folgende mikroplastikfreie Alternativen können Sie in Ihrem Alltag auswählen:
1. Kompostierbare Beutel oder wiederverwendbare Beutel statt Plastiktüten
1 Million Plastiktüten werden im Jahr verbraucht. Bringen Sie einfach immer einen Beutel mit.
2. Umweltfreundliche Verpackung
Achten Sie auf die Verpackungen! Plastik recyceln ist ein sehr komplizierter Prozess und nicht alle Verpackungen sind recyclebar. 40 % der Kunststoffnachfrage in Europa im Jahr 2019 entfiel auf Verpackungen.
Besser sind zertifiziert kompostierbare Verpackungen (Karton, Biokunststoffe usw.)
3. Kosmetik ohne Mikroplastik
Viele Duschgels und Shampoos enthalten Mikroplastik und sind in Plastik verpackt. Verzichten Sie auf Kosmetikartikel, die folgende Mikroplastik-Bestandteile enthalten: Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyamid (PA) und Polyethylenterephtalat (PET). Lesen die Etiketten aufmerksam durch.
4. Reinigungsmittel für den Haushalt
Viele Haushaltsartikel beinhalten große Menge von Kunststoff, welche die Umwelt und insbesondere Gewässer verschmutzen. Achten Sie darauf, dass Sie Haushaltsmittel aus natürlichen Zutaten verwenden.
5. Tschüss zu Einwegplastik
Im Alltag kann fast jedes Einwegplastik-Produkt ersetzt werden.
Auf Trinkhalme und Plastik-Einweggeschirr können Sie verzichten und durch andere Materialien wie Glas oder Edelstahl ersetzen. Nehmen Sie eine wiederverwendbare, plastikfreie Wasserflasche mit.
6. Kleidung aus Naturmaterialen
Beim Waschen gelangen Mikroplastik-Bestandteile ins Abwasser, die in den Kläranlagen nicht herausgefiltert werden können.
Entscheiden Sie sich für natürliche Stoffe und Textilien. Reduzieren Sie die Menge an Kleidung aus synthetischen Kunststoffen in Ihrem Kleiderschrank, die winziges Mikroplastik freisetzen. Wenn Sie noch Synthetikwäsche verwenden, können Sie einen Waschbeutel verwenden, der kleine Partikel heraus filtert und dadurch verhindert, dass die Partikel in das Abwasser gelangen. Den Beutel entleeren Sie dann in den Restmüll. Sie können auch einen Filter für Mikroplastik in der Waschmaschine einsetzen.
Es sind die kleinen, alltäglichen Entscheidungen, die große Veränderungen bewirken!